Musikschule für Akkordeon und musikalische Frühförderung

Lausbubengeschichte mit gutem Zweck

Max und Moritz - Ihrer Hühner waren drei, und ein stolzer Hahn dabei
Max und Moritz – Ihrer Hühner waren drei, und ein stolzer Hahn dabei

Max und Moritz begeisterten im Kurhaus

„Ach was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen..“ – die Lausbubengeschichten von Wilhelm Busch sind so gänzlich das Gegenteil von dem, was das Motto der alljährlichen Benefizveranstaltung „Märchen mit Musik“ beinhaltet.

Max und Moritz - Aber schon mit viel Vergnügen sehen sie die Bzezeln liegen
Max und Moritz – Aber schon mit viel Vergnügen sehen sie die Bzezeln liegen

„Seit 10 Jahren musizieren hier Kinder für Kinder“, führte AccoMusica-Vorstand Thomas Lehmann in den Märchennachmittag im Kurhaus Waldbronn ein. Insgesamt haben, so Lehmann, die Kinder und Jugendlichen von AccoMusica und der Theatergruppe „Die Scheinwerfer“ in all den Jahren bereits 7650 € für die unterschiedlichsten sozialen Engagements für Kinder gesammelt. Dieses Mal wird der Erlös Kinder von Asylbewerbern, die derzeit in Karlsbad und Waldbronn untergekommen sind, zu Gute kommen.

So gar nichts Gutes im Sinn haben die beiden Buben Max, gespielt von Dan Olorunmaye, und Moritz, der von Joshua Hahn dargestellt wird. Listig, frech und schlau spielen die Lausbuben ihren Mitmenschen gar böse mit. Eine durchweg überzeugende Witwe Bolte (Cornelia Matz), Huhn und Hahn (Deborah und Dina Olorunmaye) und auch das süße kleine Hündchen „Spitz“ (David Olorunmaye) müssen gewaltig unter den Beiden leiden. Ein Glück, dass der schwarze Humor des Autors und die doch zum Teil ein wenig gruseligen Taten von Regisseurin Elke Olorunmaye und den Akteuren kindgerecht abgemildert wurden.

Auch die gelungenen musikalischen Zwischenspiele des Jugendorchesters sowie der Akko- und MelodicaKids von AccoMusica, unter der Leitung von Uwe Müller, trugen zur Entspannung der Situation bei.

Max und Moritz - begleitet von den MelodicaKids
Max und Moritz – begleitet von den MelodicaKids

Mit konzentrierter Aufmerksamkeit verfolgten die rund 300 jungen und erwachsenen Zuhörer das weitere Geschehen.

Ritze ratze, ritze ratze…, erbarmungslos, mit großer Tücke, sägen die Buben ein Loch in die Brücke. Schneider Böck (Karo Volz), gereizt von den spöttischen Rufern, fällt buchstäblich ins Wasser und wird aus höchster Not von Witwe Bolte und Onkel Fritz gerettet.

Überhaupt, Onkel Fritz: Dargestellt von Klaus Gebhardt, gibt er sich alle Mühe, die Beiden doch noch auf den rechten Pfad der Tugend zu führen. Aber alle Strafen und Ermahnungen nützen nichts, der gute Onkel wird selbst zum Ziel eines bösen Streichs. Und wer sich vorstellen kann, wie es kribbelt, wenn viele Maikäfer über den Bauch krabbeln und in die Nase zwicken weiß, was er erdulden musste.

Erzählerin Inge Brecht und Sprecher Steffen Alion spinnen den roten Faden der Erzählung gelungen immer weiter; und während Schulmeister Lämpel (Alicia Kronacher) die geliebte Tabakspfeife um die Ohren fliegt, ist das junge Publikum im Kurhaus vom Knallen und Zischen im nächsten Bubenstreich hell auf begeistert!

Max und Moritz - Und den Onkel, voller Grausen, sieht man aus dem Bette sausen
Max und Moritz – Und den Onkel, voller Grausen, sieht man aus dem Bette sausen

Doch im Bäcker (Marga Gebhardt) und im Müller (Uli Jacobs) finden Max und Moritz endlich ihre Meister. Auch wenn sie dem Backofen und ihrem Schicksal als lecker Backwaren gerade noch entfliehen, der Mühle des Müllers – und damit dem Mahlwerk der Gerechtigkeit – können die beiden Lausbuben nicht mehr entkommen.

Dank einer Publikumsbefragung werden die bösen Jungen aber schlussendlich vor ihrem Verderben gerettet, der Schreck ob eines schrecklichen Schicksals bringt die Einsicht und die Wendung zum Guten.

Wie viel Gutes noch aus diesem Nachmittag entstehen kann, wird sich bei der nachfolgenden Spendenübergabe im Dezember zeigen.

Max und Moritz - mit Musk vom Jugendorchester
Max und Moritz – mit Musk vom Jugendorchester