AccoMusica feiert Jubiläum
„Wie feiert man 40 Jahre musikalische Vereinsgeschichte“ – diese Frage hat AccoMusica mit seinem Jubiläumskonzert im Kurhaus Waldbronn auf seine ganz eigene Art beantwortet.
Uwe Müller, seit 25 Jahren musikalischer Leiter und Dirigent der Orchester, hatte für den Konzertabend ein anspruchsvolles, nuancenreiches und stimmiges Programm zusammengestellt. Dabei gab es eine Reise durch verschiedene Epochen, Stilrichtungen und Rhythmen, die der Vielfältigkeit des Instruments Rechnung trug. Andreas Holbach zeigte hier als Solist eine reife Leistung.
Leichtfüßig startete das 1. Orchester mit der Ouvertüre über zwei finnische Themen (George de Godzinsky), um mit „Oblivion“ dann andere Akzente zu setzen. „Die Höhen und Tiefen eines Lebens hat Astor Piazolla in diesem gefühlvollen Tango verarbeitet – was passt besser zu einem Jubiläumskonzert?“ stellte Thomas Lehmann in den Raum. Mit viel Humor, interessanten Details und prägnanten Fakten führte der Vereinsvorstand das Publikum überaus unterhaltsam durch das Jubiläumsprogramm. Zur freudigen Überraschung konnte er unter den Ehrengästen auch die geschäftsführende Vize-Präsidentin des Deutschen Harmonika-Verbandes Hedy Stark-Fussnegger begrüßen.
Die flotten Rhythmen der Samba negra von Ernst-Thilo Kalke waren Auftakt für die anschließende Übergabe einer großzügigen Spende der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe-Ettlingen.
Gisela von Renteln, Geschäftsführerin der Jugendstiftung und der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe, freute sich, dass die Zuwendung der beiden Gemeinden Karlsbad und Waldbronn für die Neubeschaffung eines Elektroniums vor allem auch der intensiven Jugendarbeit des Vereins zu Gute kommen wird.
Das neue Instrument kam bei der folgenden Präsentation des Jugendorchesters dann auch gleich zum Einsatz. „Roccata“, ein anspruchsvolles Musikstück von Hans-Günther Kölz, war auch Teil des Wettbewerbsprogramms der Akkordeon-Jugend, mit dem diese im internationalen Leistungsvergleich beim World Music Festival in Innsbruck sehr erfolgreich war.
Aber auch das Schülerorchester von AccoMusica ist auf Erfolgskurs. Mit „Fünf Miniaturen für Akkordeonorchester“ (Werner Richter) und den „Pop-Hits“ (Alexander Jekic) stellten die AkkoKids erneut unter Beweis, dass der erste Platz beim Landesjugendorchesterwettbewerb im Sommer dieses Jahres mehr als verdient war.
Die engagierte Jugendarbeit lobte dann auch Günter Herm, Vertreter des DHV-Bezirks Mittelbaden, der im Rahmen des Konzerts verdiente Aktive des Vereins ehrte. „Eine qualifizierte Orchesterstruktur, tolle Jugendarbeit, progressive Vereinsführung plus die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben, das Ergebnis des Erfolgs hängt an den Menschen, die sich im Verein engagieren“, stellte Herm in seiner Jubiläumsansprache fest. Auch sei es eine ausgezeichnete Werbung für die Gemeinde, wenn sich die Mitglieder von AccoMusica gerade auch bei internationalen Wettbewerben so erfolgreich präsentieren können, erklärte der Vertreter des Bezirksvorstands.
Besonders würdigte er Wolfgang Nill, der für 50 Jahre aktive Orchesterteilnahme die Verdienstnadel in Gold erhielt. Thomas Lehmann, der – wie der Verein selbst – sein 40-jähriges Jubiläum feiern konnte, erhielt die Verdienstnadel in Silber. Seine Vorstandkollegin Sibylle Klöckner, die bereits seit 20 Jahren als Musikerin im Verein engagiert ist, erhielt neben der Ehrennadel in Silber zusätzlich die Verdiensturkunde für ihr ehrenamtliches Engagement.
Ausgezeichnet wurden auch Bettina Maier, Christiane Becker und Jürgen Vetter für 30 Jahre Orchestertätigkeit. 20 Jahre aktiv ist Andreas Holbach und 10 Jahre Larissa Zahn-Paulsen.
„Die Faszination Akkordeon zeigt sich nicht nur im Klang und der Vielfalt des Instruments, sondern auch bei den Menschen, die diese über viele Jahre leben“ betonte Günter Herm und schloss einen kleinen Rückblick auf die 40-jährige Vereinsgeschichte an.
Gemeinsam mit dem Akkordeon-Orchester Malsch setzte dann das 1. Orchester AccoMusica den Spannungsbogen des Abends fort. Den „Drei Impressionen“ von Paul Kühmstedt folgte die „Bohemian Rhapsody“ (Freddie Mercury).
Titelmelodien aus bekannten James Bond Filmen nahm Thomas Lehmann zum Anlass, die Aktionen des Filmhelden launig mit einer Orchesterprobe zu vergleichen. Die drei Klangkörper hatten mit ihrer Interpretation der „James Bond Concert Suite“ das Publikum auf ihrer Seite.
Zum großen Finale kam auch noch der jüngste musikalische Nachwuchs von AccoMusica zum Zuge. Gemeinsam präsentierten sich fast 60 Akkordeonisten jeden Alters gemeinsam auf der Bühne. Vangelis‘ „Chariots of Fire“ war der grandiose Abschluss eines gelungenen Jubiläumskonzerts.