Das Akkordeon-Orchester AccoMusica gibt sein Herbstkonzert im Kurhaus Reichenbach

Eine Konstante im herbstlichen Konzertkalender in Waldbronn ist jährlich das Konzert von AccoMusica. In diesem Jahr liegt die Umbenennung des 1973 gegründeten Akkordeonorchesters Reichenbach genau 20 Jahre zurück. Auch das diesjährige Konzertprogramm hat die moderne, zeitgemäße Ausrichtung des Vereins unterstrichen, die der Name andeuten soll, und die sich insbesondere in einer stabilen Anzahl von ganz jungen und jugendlichen Akkordeonschülern zeigt.
Wo andere musiktreibende Vereine ein ganzes Konzertprogramm mangels Nachwuchses ausschließlich mit dem Hauptorchester bestreiten müssen, kann man sich bei AccoMusica auf die Arbeitsteilung verlassen: das Erste Orchester, das Zweite Orchester sowie das Jugendorchester gestalten das Programm gemeinsam.
Die Eröffnung oblag dem Ersten Orchester, das aufgrund verringerter Besetzung als nicht minder hörenswertes zehnköpfiges Ensemble auftrat und vom langjährigen Dirigenten Uwe Müller vom Akkordeon aus geleitet wurde. Zu Gehör kamen drei ganz unterschiedliche Tangostücke im Stile des Tango-Altmeisters Astor Piazzolla, wobei von diesem selbst auch ein Titel erklang. Präzises Spiel, saubere Einstudierung und konzentrierter Vortrag, ein Markenzeichen von AccoMusica, überzeugten das Publikum.

Im Anschluss zeigte das Jugendorchester sein Können: Mit der „Suite Contraire“, der „Suite der Gegensätze“ von Hermann Illenberger hatte es sich, ebenfalls unter Leitung von Uwe Müller, beim diesjährigen 14. Akkordeonorchester-Festival in Innsbruck im Rahmen der dortigen Wertungsspiele 39 von 50 Punkten erspielt. Mit Fingerfertigkeit und Spielfreude bewiesen die Nachwuchsakkordeonisten nun, dass diese Wertung verdient war.
Mit Jürgen Schmieders „Tangofieber“ griffen sie thematisch auf die Konzerteröffnung zurück, ehe dann wieder das Akkordeonensemble zusammen mit Musikern des befreundeten Akkordeonorchesters Malsch die „Harlekinaden“ von Adolf Götz, einen Klassiker der zeitgenössischen Originalmusik, darboten. Das quirlige treiben eines Spaßmachers wurde mit lebhaften Melodien, verschobenen Rhythmen und einer guten Portion Ausgelassenheit lebendig. Auch diese Formation war in Innsbruck mit 37,25 von 50 Punkten erfolgreich.
Trotz des präzisen Spiels hätte man sich allerdings hier und in anderen Beiträgen des Abends einen teilweise beherzteren, klangkräftigeren Zugriff auf die Instrumente gewünscht – gerade angesichts des spieltechnischen Könnens der AccoMusica-Mitglieder.
Den Konzertausklang schließlich bestritten alle AccoMusica-Orchester gemeinsam mit den Malscher Musikern, unter anderem mit einem Querschnitt durch Klaus Doldingers Filmmusik zu „Das Boot“, dessen eindringliche Stimmung beim Hören vorüberzog. Gemeinsam mit dem Nachwuchs und somit rund 50 Musikern auf der Bühne rundeten Vangelis‘ „Conquest of Paradise“ und Peter Schillings „Major Tom“ den Abend unter viel Beifall ab.
Text: Daniel Hennigs
Fotos: Mirjam Bartberger

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